In Vorbereitung für meinen Pilgerweg in Italien machte ich 2019 eine "Test-Pilgerung" nach Mariazell. Noch mit unzureichender Ausrüstung machte ich mich Ende August 2019 auf den Weg.
Am 31.08. fuhr ich mit dem Zug nach Waidhofen und startete meine erste Pilgerreise. Bei schönem Wetter wanderte ich auf dem Höhenweg in Richtung Ybbsitz. Von dort ging es eher in Waldpfaden nach Maria Seesal. Dort ist eigentlich außer einer Kirche mit angeschlossenem Seminarbereich und einem Sägewerk nicht viel los. Obwohl außer mir nur eine weitere Pilgerin dort war, bekam ich nur mit Mühe ein Nachtquartier. Die Verpflegung war dafür aber ausgezeichnet.
Gestärkt mit einem guten Frühstück startete ich nach Lunz am See. Entlang einer aufgelassenen Bahnstrecke kam ich dort gegen Mittag an und gönnte mir nach einem Eis auch ein Bad im warmen See. Die aufziehenden Wolken verhießen nichts gutes und bereits beim Aufstieg nach Lackenhof wurde ich von heftigen Gewittern eingeholt. In Lackenhof suchte ich mir ein Quartier und trocknete meine Kleider.
Beim Frühstück zeichnete sich schon ein verregneter Tag ab. Der Aufstieg in Richtung Ötscher war außer nass, windig und rutschig nichts Besonderes. Der Abstieg mit normalen Sportschuhen und einem notdürftigen Regenschutz war schon eher spannend! Dafür war die Durchwanderung der Ötschergräben ein wirkliches Erlebnis. In Mitterbach war ich wieder mal völlig durchnässt und genehmigte mir zumindest ein gutes Abendessen in einem örtlichen Gasthaus.
Zum Glück wieder sonnig! Nach dem Frühstück ging es ziemlich eben auf den letzten Metern in Richtung Mariazell. Entlang eines Kreuzweges und der Mariazellerbahn traf ich in Mariazell ein und konnte auch an einer Pilgermesse teilnehmen. Hier holte mich meine Familie ab.
Die erste Pilgerreise war vorbei! Ich kann zumindest sagen, dass ich von Sonnenschein bis Schlechtwetter schon einiges gesehen habe und mich das nicht abgeschreckt hat. Ohne gute Schuhe und einem geeigneten Regenschutz mach ich das aber nicht mehr!
Das alleine Wandern schreckt mich ebensowenig ab wie das tägliche Quartiersuchen. Ich kann mir jetzt auch eine längere Pilgerreise vorstellen.